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Das Thema Arbeitszeitflexibilisierung spaltet die Beschäftigten

Junge und Beschäftigte in Dienstleistungsberufen stehen einer stärkeren Arbeitsflexibilität eher positiv gegenüber. Ältere und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst eher negativ, analysieren KREUTZER FISCHER & PARTNER | Marktanalyse die Ergebnisse einer aktuellen Befragung.

[21. August 2013 | WIEN] Die Einstellung zur Arbeitsflexibilität ist offenbar eine Frage des Alters und der Branche in der jemand tätig ist. Das legen zumindest die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 994 Unselbständig Beschäftigten in Österreich nahe.

Unter 35-Jährige zu 61 Prozent für Anhebung der täglichen Höchstarbeitszeit
Denn von den unter 35-Jährigen stehen 61 Prozent einer Anhebung der täglichen Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden durchaus positiv gegenüber. Und auch in der Altersgruppe 35 bis 44 Jahre gibt es mit 49 Prozent Pro und 42 Prozent Contra-Stimmen noch einen leichten Überhang für eine stärkere Arbeitszeitflexibilisierung. Lediglich die Arbeitnehmer 45 Jahre und älter lehnen eine derartige Ausweitung mit 57 Prozent mehrheitlich ab.

Beschäftigte im Öffentlichen Dienst strikt gegen Anhebung
Ein Riss geht auch durch die Beschäftigungsgruppen. Zwar können 60 Prozent der Beschäftigten in Dienstleistungsberufen einem 12 Stunden-Arbeitstag durchaus auch etwas Positives abgewinnen, jedoch nur 27% der Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst. In Industrie & Handwerk sehen 44 Prozent eine Ausweitung der täglichen Höchst- arbeitszeit positiv, 50 Prozent negativ.

Befürworter der Arbeitszeitflexibilisierung sehen Chance für bessere Trennung zwischen Arbeit und Freizeit
Die Vorteile einer Arbeitszeitflexibilisierung sehen die Befürworter primär in der dadurch möglichen Blockung von Freizeit, ohne dafür Urlaubstage in Anspruch nehmen zu müssen. So betrachten 75 Prozent der Befürworter es als Vorteil, dass durch eine Ausweitung der maximalen Tagesarbeitszeit „Fenstertage oder einzelne Urlaubstage öfter als jetzt vom Arbeitszeitkonto abgebucht werden können. Urlaubstage unangetastet bleiben“. 65 Prozent denken, dass es zu einer „stärkeren Trennung zwischen Arbeit und Freizeit kommen kann, da Freizeit auch an Wochentagen tageweise/ halbtageweise geblockt werden kann“. Uneinig sind sich die Befürworter einer Arbeitszeitflexibilisierung indessen, ob sich dadurch der Anteil unproduktiver Arbeitszeit reduzieren würde. 44 Prozent Optimisten halten sich mit 42 Prozent Pessimisten die Waage. Und weniger Illusion gibt es mehrheitlich hinsichtlich der freien Zeiteinteilung. Nur 30 Prozent glauben, dass eine Arbeitszeitflexibilisierung für sie zu einer „besseren Einteilung der Arbeitszeit“ führt.

Angaben zur Studie:
Grundgesamtheit: Unselbständig Beschäftigte in Österreich
Stichprobe: n=994 nach Random
Befragungsmethodik: telefonische Interviews
Untersuchungszeitraum: 5. bis 16. August 2013

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